Wissen Füße kitzeln: Warum wir unter den Füßen kitzelig sind

An den Fußsohlen sind wir ganz besonders kitzlig. Warum Berührungen hier als fürchterlich und schön zugleich empfunden werden können, weshalb man sich selbst nicht kitzeln kann, und wie man „richtig“ kitzelt, erfahren Sie hier.

Füße kitzeln

Das Wichtigste über das Fußkitzeln in Kürze

  • Warum ist man unter den Füßen kitzelig? Füße sind besonders empfindlich, weil unzählige Nervenbahnen an unseren Fußsohlen verlaufen. Kitzeligsein ist vermutlich ein Schutzmechanismus, um empflindliche Körperteile zu schützen.
  • Kann man sich selber kitzeln? Nein, wenn man sich selbst kitzeln möchte, fehlt der Schutzmechanismus.
  • Wie kitzelt man richtig? Damit Kitzeln nicht unangenehm wird, muss man unbedingt auf die Reaktion des Kitzelopfers achten.

Das Kitzlig-sein - ein Schutzmechanismus!

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An unseren Fußsohlen verlaufen überall unzählige Nervenbahnen. Das macht sie so besonders empfindlich. Zufällige oder auch gezielte Berührungen eines anderen können hier wie Stromschläge wirken und die vielen Nervenbahnen schlagen im Gehirn Alarm. Kitzel-Opfer lachen sich halbtot, können sich gleichzeitig aber auch unglaublich quälen. Besonders extrem ist dieser kaum kontrollierbare Mix aus Lachen, Schreien oder Strampeln bei Kitzelattacken auf Bauch, Taille, Achseln oder eben an den Fußsohlen. Einige Psychologen vermuten dahinter einen Schutzmechanismus, der die Sicherheit besonders verletzlicher und wichtiger Körperregionen gewährleisten soll. Und die Füße sind besonders schützenswert und unverzichtbar - etwa um bei Gefahr zu flüchten.

Sich selbst zu kitzeln ist weniger witzig

Eine faszinierende Beobachtung ist, dass selbst die kitzligsten Persönlichkeiten sich selbst nicht zum Lachen bringen können. Ein britisch-kanadisches Forscherteam fand heraus, dass das Gehirn den genauen Zeitpunkt des Kontakts mit der eigenen Hand vorhersagen kann und daher alle Nervensignale der entsprechenden Körperregion vorsorglich abdämpft. Um das Gefühl von Kitzeligkeit zu empfinden, braucht es den Überraschungsmoment. Der fehlt, wenn man sich versucht selbst zu kitzeln. Denn: Darüber hat man schon längst vorher nachgedacht.

Gutes Kitzeln/ schlechtes Kitzeln

Ob nun Füße, Achseln oder Bauch: Zum Kitzeln braucht man eine andere Person. Dabei werden zwei Formen des Kitzelns unterschieden: leichtes Kitzeln wird bei Forschern als „Knismesis“ bezeichnet. Hierbei wird ganz sanft mit einer Feder oder sanft streichelnden Händen gekitzelt. Um ein starkes Kitzeln bzw. die „Gargalesis“ auszulösen bedarf es hingegen heftigerer Reize wie z.B. stärkerem Druck mit dem Zeigefinger. Solch eine massive Kitzelattacke wird meist gar als schmerzhaft empfunden. Schrecklich und schön liegen beim Kitzeln der empfindlichen Fußsohlen sehr nah beieinander. Während man in der einen Sekunde noch juchzt vor Glück, windet man sich in der nächsten schon krampfartig und leidend. Lang anhaltendes Kitzeln kann gar als unerträglich empfunden werden. Kein Wunder, dass das Kitzeln der Füße bis ins späte Mittelalter als beliebte Foltermethode galt.

Richtig kitzeln

Das Zusammenspiel von Aktion und Reaktion beim Kitzeln kann zwei Menschen aber auch näher zusammenbringen. Daher sollte man beim spielerischen Kitzeln immer sehr genau auf die Reaktion seines „Opfers“ achten. Mit viel Fingerspitzengefühl kann sanftes Trommeln mit den Fingerspitzen odern das Kitzeln mit Feder oder Pinseln an den Fußsohlen jedoch das „richtige“ Gelächter und Gekreische beim „Opfer“ auslösen. Jeder Mensch hat ganz unterschiedliche Stellen, an denen er besonders kitzlig ist. Beim lustvollen Kitzeln der Füße sollte man sich also erst vorsichtig von den Zehen, über den Fußrücken, hin zu den Fußseiten bis hin zur Mitte den Fußsohlen vortasten.

Autor:
Friederike Bannow

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