Fitte Füße Fußgymnastik für Kinder: Spielerische Übungen und Tipps

Junge Füße sind besonders weich und formbar. Und Muskeln, die nicht beansprucht werden, verkümmern bei Kinderfüßen besonders schnell oder werden gar nicht erst ausgebildet. Daher ist es besonders wichtig, Kinderfüße mit gezielten Übungen fit für die Anforderungen des Lebens zu machen. 

Mutter und Kind stehen auf Zehenspitzen

Wissenswertes über Kinderfüße in Kürze:

  • Kinderfüße entfalten sich durch viel Fußgymnastik, Bodenkontakt und unterschiedliche Reize am besten.
  • Lassen Sie Ihr Kind daher nicht nur so oft es geht barfuß laufen, sondern trainieren Sie die Füße gemeinsam mit Ihrem Kind auch gezielt.
  • Für die Fußgesundheit spielt neben einer gut ausgebildeten Muskulatur auch das richtige Schuhwerk eine entscheidende Rolle.

Kinderfüße massieren

Animieren Sie Ihr Kind zu spielerischen Übungen:

  1. Übung: Watscheln Sie mit Ihrem Kind wie eine Ente oder ein Pinguin oder schleichen Sie geschmeidig wie ein Indianer.
  2. Übung: Laufen Sie wie eine Ballerina auf Zehenspitzen und lassen Sie Ihr Kind vorsichtig auf Baumstämmen balancieren.
  3. Übung: Üben Sie zusammen mit Ihrem Kind, auf Fersen zu laufen oder balancieren Sie auf den Fußinnen- und den Fußaußenseiten.
  4. Übung: Hüpfen Sie abwechselnd auf einem oder beiden Beinen im Kreis, Quadrat oder in einer Acht.

All diese Übungen der Fußgymnastik machen nicht nur Spaß, sondern kräftigen auch die Fußmuskulatur Ihres Kindes. Manchmal lässt die Witterung es jedoch nicht zu, sich ausreichend im Freien zu bewegen. Jedoch kann die Fußmuskulatur auch zu Hause stark gemacht werden. Dabei gilt, dass fünf Minuten täglich besser sind, als einmal in der Woche eine halbe Stunde zu trainieren.

Fußgymnastik für zu Hause

Die folgenden Übungen machen sowohl zu Hause, als auch im Kindergarten Spaß. Verbinden Sie diese am besten mit spielerischen und sportlichen Anreizen und ermutigen Sie ihr Kind, die Anspannung circa 5 bis 10 Sekunden lang zu halten:

  1. Übung: Lassen Sie Ihr Kind mit seinen Füßchen winken. Klemmen Sie ihm hierfür ein Taschen- oder Seidentuch zwischen die Zehen.
  2. Übung: Verteilen Sie unterschiedlich große Murmeln oder Steinchen auf dem Boden und lassen Sie ihr Kind diese mit den Zehen greifen und in ein Gefäß legen. Aber Vorsicht: Bitte nicht stolpern dabei!
  3. Übung: Lassen Sie es mit den Füßen Taschentücher oder Zeitungspapier zerreißen.
  4. Übung: Mit einem kleinen Ball kann Ihr Kind im Sitzen Achter, Kreise oder Vierecke auf den Boden „malen“.

Die in diesem Artikel genannten Übungen können Sie mit Ihrem Kind auch ohne Absprache mit einem Arzt durchführen. Bei einem Verdacht auf eine konkrete Fehlstellung der Füße sollten Eltern jedoch in jedem Fall einen Kinderarzt oder Orthopäden zurate ziehen.

Die richtigen Schuhe

Neben einer gut ausgebildeten Fußmuskulatur spielt für die Fußgesundheit Ihres Kindes auch gut sitzendes Schuhwerk eine entscheidende Rolle. Wissenschaftler haben festgestellt, dass 85 Prozent aller Kinderschuhe zu kurz sind. Das liegt wohl mitunter daran, dass Kinder es nicht merken, wenn Schuhe zu eng oder zu klein sind. Weil ihre Füße noch so weich sind, nimmt ihr Nervensystem den Druck nicht richtig wahr. Daher ist es ratsam beim nächsten Schuhkauf eine ausgeschnittene Pappschablone mitzunehmen, auf welcher Sie den Umriss des Kinderfußes gezeichnet haben. Addieren sie hierbei noch circa 15 Millimeter. Diese ausgeschnittene Schablone sollte locker in den Schuh passen.

Hier verraten wir Ihnen konkrete Tipps für den Kauf der richtigen Kinderschuhe.

Warum Fußgymnastik schon für Kinder so wichtig ist

98 Prozent der Babys kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Jedoch haben nur noch 40 Prozent der Erwachsenen gesunde Füße, wenn sie erwachsen sind. Das fanden Forscher im Rahmen der Präventionskampagne "Kinderfüße auf dem Prüfstand" im Jahr 2008 heraus. Kinderfüße entfalten sich durch viel Bewegung, Bodenkontakt und unterschiedliche Reize am besten. Wenn die Muskeln junger Füße nicht beansprucht werden, verkümmern Sie oder entwickeln sich gar nicht erst. Durch aktive und abwechslungsreiche Übungen im Alltag wird die Fußmuskulatur gekräftigt und das Fußgewölbe gefestigt. Kinder sollten daher so oft es geht laufen, springen, hüpfen oder balancieren. In einem abwechslungsreichen Alltag im Freien passiert das oft auch schon von ganz allein. Doch mit gezielter Fußgymnastik kann späteren Haltungsschäden oder Fehlstellungen des Fußes besonders effektiv vorgebeugt werden. Und das wichtigste und erfolgreichste Prinzip ist dabei das Barfußlaufen.

Barfußlaufen ist die beste Fußgymnastik

Wie die Studie "Kinderfüße auf dem Prüfstand" weiterhin ergab, hat jedes fünfte Kind Druckstellen, Schwielen, Warzen oder Nagelpilz an den Füßen. Denn Kinderfüße stecken oft nicht nur in den falschen, sondern schlicht auch zu viel in Schuhen. Lassen Sie Ihr Kind also so oft es Wetter und Bodenbeschaffenheit zulassen barfuß laufen. Am Besten dafür eignet sich Sand oder weicher Waldboden.

Autor:
Friederike Bannow

Hinweis zu medizinischen Beiträgen:

"Artikel mit medizinischen Inhalten dienen ausschließlich zu Zwecken der allgemeinen Information. Sie sind nicht zur (Selbst-)Diagnose und Behandlung individueller Erkrankungen und medizinischer Indikationen geeignet. Insbesondere können sie die Untersuchung, Beratung oder Behandlung durch einen zugelassenen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen. Eine Beantwortung individueller Fragen erfolgt durch die Artikel nicht.“