Füßpflege Warum selbstgemachte Bio-Fußcreme sinnvoll ist
Die Füße gehören zu den am stärksten beanspruchten Teilen unseres Körpers und sollten daher regelmäßig gepflegt werden. Am besten mit einer selbstgemachten Fußcreme auf biologischer Basis, die auf unnötige Zusatzstoffe verzichtet.
Was unsere Füße aushalten müssen
Zu enge Schuhe, schlechtes Sockenmaterial, langes Stehen oder Stress beanspruchen unsere Füße. Das führt letzten Endes zu trockener Haut, Rissen und Verhornung. Besonders für Diabetiker ist die regelmäßige Fußpflege essentiell, da sie ein höheres Risiko haben, Pilzbefall oder Verletzungen durch Austrocknung zu erleiden.
Aber auch für gesunde Menschen ist die Pflege der Füße wichtig – nicht nur aus ästhetischen Gründen: Verhornungen oder Hühneraugen können die tägliche Bewegung zu einer dauerhaft schmerzvollen Belastung machen und damit die Lebensqualität verschlechtern.
Fußcremes eigenen sich sehr gut für die regelmäßige Pflege und zur Behandlung und Vorbeugung von Schwielen, Trockenheit und Verhornung. Eine selbst hergestellte Fußcreme aus biologischen Stoffen hat mehrere Vorteile: Sie ist sehr gut verträglich, kann genau auf das Anwendungsgebiet abgestimmt werden und enthält, im Gegensatz zu Cremes aus dem Handel, keine Zusatzstoffe. Denn die sind teilweise gesundheitsschädlich.
Biologisch hergestellte Fußcreme
Sieht man sich die lange Liste von Inhaltsstoffen auf der Verpackung einer Fußcreme an, so liegt die Vermutung nahe, dass die Herstellung recht kompliziert und aufwendig es ist. Aber das Gegenteil ist der Fall: es ist sehr einfach, Fußcreme selber herzustellen. Neben den Grundzutaten Bienen- oder Sonnenblumenwachs, hochwertigem Olivenöl und ätherischen Ölen kann man die weiteren Inhaltsstoffe je nach Anwendungsbereich variieren.
Die fertige Creme lässt sich in sterilisierten Einweck-Gläsern konservieren. Stellt man gleich mehrere verschiedene Cremes her, ist es sinnvoll, die Gläser entsprechend zu bedrucken, um nicht den Überblick zu verlieren. Das sieht nicht nur professionell aus: Auf dem Etikett können Inhaltsstoffe, Anwendungsgebiet sowie Datum der Herstellung vermerkt werden.
Für den privaten wie den gewerblichen Gebrauch gibt es diese in vielen verschiedenen Ausführungen: Zum Beispiel mit speziellen Klebern, die auch auf porösen Oberflächen haften oder für Produkte bestimmt sind, die im Tiefkühlschrank gelagert werden. Da kosmetische Produkte vor allem im Bad, also in einer eher feuchten Umgebung verwendet werden, sind Varianten mit einer wasserbeständigen Folierungen sinnvoll.
In Kombination mit einer kleinen Widmung oder Gruß eignen sich die Gläser auch als kreatives und individuelles Geschenk, über das sich pflegebewusste Menschen nicht nur an Weihnachten freuen.
Natürliche Wirkstoffe mit positiven Effekten
Es gibt viele Stoffe, die man aufgrund ihrer Wirkung besonders in Fußcreme findet. Da sie natürlich sind, können sie entweder in Drogerien, speziellen Fachhäusern oder in der Apotheke gekauft werden:
- Propolis
Harzartige Masse, die von Bienen hergestellt wird. Aufgrund ihrer antibiotischen, antiviralen sowie pilzhemmenden Wirkung nutzen die Tiere den Stoff im Biensnstock, um sich vor Krankheiten zu schützen.
- Jojobaöl
Der Wirkstoff des Jojoba-Strauchs wirkt entzündungshemmend, schützt vor Austrocknung und ist ein guter Emulgator.
- Shea-butter
Pflanzenfett aus der Nuss des Karité- beziehungsweise Sheanussbaums. Es hat antimikrobielle, schmerlindernde und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften.
- Aloe Vera
Der Blattsaft der Aloe-Pflanze wird in der Kosmetik sehr häufig verwendet. Er spendet Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend.
- Allantoin
Inhaltsstoff mit heilungsfördernden Eigenschaften, der der sich in Beinwell, Schwarzwurzel oder der Rosskastanie findet.
- Kampfer
Destillat aus dem Holz des Kampferbaums, das den Stoffwechsel anregt und die Durchblutung fördert.
- Panthenol
Proviatamin B5, lindert Schmerzen und begünstigt die Wundheilung.
- Kakaobutter
Das Pflanzenfett aus der Kakaobohne macht die Haut weich und beruhigt.
- Olivenöl
Unterstützt die Zellerneuerung und stärkt die Hautbarriere.
Die passenden Stoffe können je nach Anwendungsgebiet ausgewählt oder miteinander kombiniert werden. Für einen angenehmen Duft eignen sich ätherische Öle oder natürlich Aromen als Ergänzung. Auch die Zugabe von Kräutern in Form von Essenzen ist möglich.
Verschreibungspflichtige Wirkstoffe
Es gibt noch zwei weitere Wirkstoffe, die als Wirkstoff für Fußcremes sehr bekannt sind:
- Urea
Harnstoff, der keratolytisch wirkt. Das bedeutet, der Stoff löst Schuppen sowie die Bindung zwischen den Hornzellen und ist daher oft in Fußcremes zu finden, die zur Enthornung gedacht sind.
- Clotrimazol
Arzneistoff zur Behandlung von innerlichen wie äußerlichen Pilzinfektionen. Typischerweise in Fußcremes enthalten, die speziell zur Behandlung von Mykosen, also von Pilzbefall, verwendet wird.
Urea ist zwar in kristalliner Form in Apotheken ohne Rezept erhältlich, sollte aber nicht leichtfertig eingesetzt werden, denn die Höhe der Konzentration ist ausschlaggebend für einen positiven Effekt. Überdosiert kann der Harnstoff sogar die Haut schädigen. In Produkten, die vorrangig zur Feuchtigkeitsspende gedacht sind, findet sich meist ein Anteil von fünf bis zehn Prozent.
Clotrimazol ist verschreibungspflichtig und nicht als reiner Wirkstoff, sondern nur in Form von Cremes gegen Mykosen verfügbar. Möchte man Fußpilz mit einer selbst hergestellten Creme behandeln, eignet sich dazu die Verwendung von Propolis.
Inhaltstoffe aus Erdöl
Pflegeprodukte aus dem Supermarkt enthalten viele Bestandteile. Beim Blick auf das Etikett ist es daher oft nicht leicht, genau herauszufinden, welche Stoffe im Produkt enthalten sind. Es können zum Beispiel schädliche Inhaltsstoffe aus Erdöl enthalten sein.
Inhaltstoffe aus Erdöl finden sich in Kosmetika in unterschiedlichen Formen:
- Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOAH)
Gesättigte und aromatische Kohlenwasserstoffe werden oft als Aroma benutzt und stehen teilweise im Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. Zudem lagern sie sich in Organen ab und verursachen dort Entzündungen.
- Paraffine
Der Grundstoff vieler Cremes und Salben wird aus Erdöl gewonnen und fällt zum Beispiel als Nebenprodukt bei der Herstellung von Motorölen an. Im kosmetischen Bereich wird es meist in Form von Wachs oder flüssigen Ölen verwendet. Paraffine machen die Haut geschmeidig, verkleben jedoch die Poren und beeinträchtigen somit die Hautatmung. Sie haben einen langfristigen negativen Effekt auf die Funktion der Haut und begünstigen Austrocknung und Unreinheiten.
Weitere Stoffe, die aus Erdöl hergestellt sind, finden sich unter folgenden Bezeichnungen auf den Etiketten von Kosmetika: Vaseline, Ceresin, Microcristalline Wax, Ozokerite, Petrolatum, Isoparaffin, Paraffinum Liquidum oder Cera Micorcristallina.
Eine negative Eigenschaft haben diese Produkte alle gemein: Sie sind nicht nachhaltig. Zum einen werden sie aus einem endlichen Rohstoff hergestellt, zum anderen bauen sich Produkte aus Erdöl nicht vollständig ab. Sie gelangen beim Abwaschen ins Grundwasser und verbleiben im Kreislauf.
Synthetische Verbindungen und Mikroplastik
Diese Stoffe werden oft als Konservierungsstoff in Kosmetika eingesetzt. Da Cremes und Lotionen Wasser enthalten, würden sie beim Kontakt mit den Fingern schnell verderben, denn dort kommen sie in Kontakt mit Bakterien, Pilzen und Hefen. Konservierungsstoffe töten diese ab und machen die Creme dadurch haltbar.
Doch synthetische Verbindungen können ebenfalls negative Eigenschaften hervorrufen:
- Lilial
Das aromatische Aldehyd, auch als Lilestral oder Lysmeral bekannt, wird als Konservierungsstoff oder Aroma beigemischt. Der Duft erinnert an Maiglöckchen. Der Wirkstoff ist potentiell allergieauslösend und steht im Verdacht, hormonelle Auswirkungen zu besitzen und fortpflanzungsschädigend zu sein. Lilial wurde 2012 vom wissenschaftlichen Ausschuss der EU-Kommission (SCCS) als „nicht sicher“ für die Verwendung in Kosmetika eingestuft. Verboten ist er jedoch bis heute nicht.
- Silikone
Die Kunststoffe sind, ähnlich wie Paraffine, nur schwer biologisch abbaubar. Da sie nicht wasserlöslich ist, verbleiben Reste auf der Haut, wo sie die Atmung erschweren, oder in den Haaren, die dadurch dicker und schwerer werden.
- Parabene
Sehr häufig verwendete Konservierungsstoffe, von denen vermutet wird, dass sie das Hormonsystem beeinflussen. Ähnlich wie Lilial stehen sie in Verdacht, fortpflanzungsgefährdend zu sein. Daher sind sie besonders für Schwangere, Stillende, Föten und Kleinkinder gefährlich. Seit 2015 ist der Einsatz von Parabenen in Windelprodukten für Kleinkinder unter drei Jahren verboten.
Hinweis zu medizinischen Beiträgen:
"Artikel mit medizinischen Inhalten dienen ausschließlich zu Zwecken der allgemeinen Information. Sie sind nicht zur (Selbst-)Diagnose und Behandlung individueller Erkrankungen und medizinischer Indikationen geeignet. Insbesondere können sie die Untersuchung, Beratung oder Behandlung durch einen zugelassenen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen. Eine Beantwortung individueller Fragen erfolgt durch die Artikel nicht.“