Sockenberater Welche Socken Beschwerden lindern und vorbeugen können

Gibt es Socken, die mir bei einem Hallux Valgus helfen? Und welche Strümpfe brauche ich eigentlich für welche Schuhe? Wir erklären Ihnen in unserem Socken-Guide, was Sie beim Sockenkauf beachten sollten, um keine Überraschung zu erleben.

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Übersicht:

Medizinische Socken

Socken-Materialien

Socken für Schuhe mit wasserabweisender Membran

Socken für Wanderer

Allgemeine Socken-Arten

Probleme mit den Füßen? Besonders wer zum Beispiel an einer Fußfehlstellung oder Diabetes leidet, sollte sich über spezielle medizinische Socken informieren. Schwitzige Füße? Kalte Füße? Wer das Gefühl hat, in einigen Schuhen schier zu zerfließen - und dafür in anderen trotz dicker Socken die Eisklötze namens Füße einfach nicht warm werden wollen, hat vielleicht einfach nur zum falschen Strumpf gegriffen. Denn Socke ist nicht gleich Socke, wie man gemeinhin denkt. Gerade beim Sport lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen und eventuell auch tiefer in den Geldbeutel zu greifen. 

Unser kleiner Guide wird Ihnen helfen, in Zukunft zum richtigem Fußkleid zu greifen.

Schweißfüße

Medizinische Socken 

Aus medizinischer Sicht macht es häufig Sinn, zu speziellen Socken zu greifen, etwa bei einem Hallux Valgus oder bei Diabetes. Wichtig: Klären Sie den Einsatz dieser Socken vor Gebrauch mit Ihrem Arzt ab. 

  1. Diabetiker-Socken: Bei Diabetes-Patienten besteht die Gefahr, am diabetischen Fußsyndrom zu erkranken. Das Tragen dieser speziellen Socken kann vorbeugend wirken. Diabetikersocken werden aufgrund des verwendeten Materials auch Silberstrümpfe genannt. Das silberhaltige Spezialgarn wirkt unter anderem antibakteriell sowie infektions- und geruchshemmend. 
  2. Kompressionsstrümpfe: Bei Venenschwäche oder Thrombose verschreiben Ärzte ihren Patienten häufig Kompressionsstrümpfe. Diese meist feinmaschig gewebten Strümpfe üben gezielt Druck aus und pressen die Venen in den Beinen zusammen. So kann das Blut wieder besser in Richtung Herz abtransportiert werden. 
  3. Stützstrümpfe: Wer am Tag lang stehen oder sitzen muss und am Abend häufig angeschwollene Knöchel hat, greift zu Stützstrümpfen. Diese wirken weniger stark als die verwandten Kompressionsstrümpfe. Stützstrümpfe werden auch oftmals auf Langstreckenflügen verwendet.
  4. Zehensocken: Ein Hallux Valgus kann vorbeugend und unterstützend durch den Einsatz einer speziellen Zehensocke behandelt werden. Eine solche Socke dient der Entlastung des Zehenbereiches und der Beinmuskulatur.

Material-Wahl, schwere Wahl

Gerade wenn es um Socken für den Sport geht, ist die Wahl des richtigen Materials von großer Bedeutung. In vielen Socken stecken heute zum Beispiel Materialien wie Lycra, Spandex oder Elasthan. Diese sorgen zum Beispiel für eine perfekte Anpassung an den Fuß und die nötige Flexibilität. Kleiner Nachteil: Diese (dehnbaren) Materialien speichern gleichzeitig auch viel Feuchtigkeit. Einige Hersteller möchten deshalb durch den Einsatz spezieller Strickverfahren mehr Elastizität garantieren. Dabei wird dann häufig zu sogenannten Wicking-Materialien gegriffen. Diese Materialien transportieren die entstandene Flüssigkeit schnell ab, darunter fallen etwa Merinowolle, Coolmax oder Polypropylen. Im Gegensatz zu diesen Materialien bündeln herkömliche Baumwollsocken die Flüssigkeit. Wer schnell kalte Füße bekommt, sollte zudem auf Socken mit mehr Stärke setzen. Gleizeitig sollten Sie dann allerdings darauf achten, dass die Schuhe mit dickeren Socken nicht zu eng werden.  

Diese Socken und Strumpf-Materialien gibt es: 

  1. Funktionsfaser/Hightech-Material-Mix: Gerade Sportler greifen gern zu diesem Material. Ein wahres Allround-Talent.
  2. Polyamid: Diese Chemiefaser ist reißfest und knitterarm. Doch leider nehmen Socken mit Polyamid keine Feuchtigkeit auf.
  3. Schurwolle: Allseits bekanntes Material – robust, wärmend und feuchtigkeitsregulierend. 
  4. Merinowolle: Eine starke Wollfaser, die perfekt für Aktive ist. Gerade beim Wandern ein treuer Socken-Begleiter. 
  5. Baumwolle: Socken aus Baumwolle sind langlebig, aber etwa beim Wandern keine gute Idee. Allerdings ist dieses Material unter den Naturfasern das beständigste.
  6. Seide: Extrem empfindlich und nur zu besonderen Anlässen zu empfehlen. Etwa zum Abendkleid und Sandalen. 
  7. Kaschmir: Ein Material, für das Träger etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Aber es lohnt sich. Diese Wollart – von der gleichnamigen Ziege – wärmt und kratzt nicht.
  8. Viskose: Vorsicht, Viskose ist eine sehr günstige Alternative zur Baumwolle. Das Material ist viel empfindlicher und speichert Nässe anstatt sie zu absorbieren. 

Socken für Schuhe mit wasserabweisender Membran

Es werden mittlerweile jede Menge Schuhmodelle angeboten, die trockene Füße dank einer eingearbeiteten Membran versprechen. GORE-TEX® ist dabei wohl einer der bekanntesten Hersteller, aber auch etliche andere Fimen bieten Schuhe mit einer wasserdichten und atmungsaktiven Membran an. Was die wenigsten Käufer wissen: Wer solche Schuhe trägt, muss auch die richtigen Socken dazu tragen, damit diese Membran auch wirklich für trockene Füße sorgt. Nasse Füße können Sie nämlich trotzdem bekommen - allerdings nicht vom Regen oder Schnee, sondern vom Tropenklima in Ihren Schuhen.

Gefütterte Modelle für den Winter sollten tatsächlich nur bei kühlen Temperaturen getragen werden, sonst schwitzt man zu sehr in den Schuhen. Und tragen Sie keinesfalls reine Baumwollsocken. Das Prinzip der Schuhe ist ja so: Feuchtigkeit wird durch die atmungsaktive Membram nach außen getragen. Baumwolle aber bindet die Feuchtigkeit, die Füße werden feucht und statt mollig warmer Füße haben Sie stattdessen klirrend kalte Treter. Stattdessen sollten Sie Socken wählen, die Feuchtigkeit weitertransportieren kann. Dazu eignen sich Socken mit einer Kunstfaser. Achten Sie auf einen Anteil von mindestens 30 Prozent im Materialgemisch, beispielsweise 30 Prozent Synthetik, 70 Prozent Baumwolle. Auch Wollsocken eignen sich, etwa dünne Merinowollsocken. 

Socken für Wanderschuhe

Die meisten Socken für Wanderschuhe bestehen aus einem Woll-Synthetik-Mix oder zu 100 Prozent aus Synthetik. Doch ähnlich wie bei Alltagsschuhen muss man sich bei der Sockenwahl auch hier zu allererst die Frage stellen: Aus welchem Material ist mein Schuh? Wanderschuhe mit Membran, also wasserdicher Beschichtung, brauchen Kunstfasersocken, um nicht ein körpereigenes Schwimmbad im Schuh zu provozieren. Bei Wanderstiefeln aus echtem Leder empfehlen sich Socken aus Wolle oder einem Materialmix. Wichtig: Reine Baumwolle ist tabu! Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Socken gut sitzen und keinesfalls Falten werfen. Im Zweifel nehmen Sie lieber eine Nummer kleiner. Dann kann auch nichts schief gehen. 

Das einzige Problem mit reinen Synthetiksocken? Die Geruchsentwicklung. Um nach einer Stunde nicht schon mit Käsefüßen durch die Gegend zu wandern und am Ende des Tages ohnmächtig umzufallen, nachdem die Schuhe ausgezogen werden, sollte man siegessicher zu Wollsocken greifen. Letztendlich liegt die Entscheidung aber bei Ihnen. Wichtig ist nur, dass der Fuß trocken bleibt und man so Blasen am Fuß verhindert.

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Autor:
Bianca Schilling

Hinweis zu medizinischen Beiträgen:

"Artikel mit medizinischen Inhalten dienen ausschließlich zu Zwecken der allgemeinen Information. Sie sind nicht zur (Selbst-)Diagnose und Behandlung individueller Erkrankungen und medizinischer Indikationen geeignet. Insbesondere können sie die Untersuchung, Beratung oder Behandlung durch einen zugelassenen Arzt oder Apotheker nicht ersetzen. Eine Beantwortung individueller Fragen erfolgt durch die Artikel nicht.“