Unten ohne Barfußgehen - gut oder schlecht für die Gesundheit?

Eine Weisheit besagt: "Wer barfuß geht, den drücken keine Schuhe." Aber nicht nur das - denn das Barfußlaufen ist auch noch wegen so vielen anderen Aspekten gesund. Lassen Sie öfter mal die Schuhe ausgezogen und tun Sie was für Ihre Gesundheit.

Die guten und schlechten Seiten des Barfußgehens

Wer barfuß geht, dem kann man nichts in die Schuhe schieben. Vor allem kann man es ihm nicht in die Schuhe schieben, dass er zu unachtsam mit seiner Gesundheit umgeht. Im Sommer können wir die Wiese wieder unter den Fußsohlen wachsen spüren. Und diese Chance sollten wir auch nutzen! Wir verraten Ihnen vier gute Gründe, wieso auch Sie einen Teil Ihres Weges ohne Schuhe zurücklegen sollten und beantworten Ihnen die Frage "Wie gesund ist Barfußlaufen wirklich?".

1. Wärmetherapie gegen Erkältungen

Schon der bayerische Priester Sebastian Kneipp, Erfinder der Kneipp-Kur, hielt große Stücke auf das Gehen ohne Schuhe. Und das nicht ohne Grund: Der Mythos, dass Füße und Körper beim Barfußgehen auskühlen und so die Chancen steigen, sich zu erkälten, ist Humbug. Denn durch die verstärkte Muskelaktivität und die dadurch entstehende bessere Durchblutung, setzen wir durch das Gehen auf unseren blanken Fußsohlen sogar Wärme frei. Die massierende Wirkung des Untergrundes auf unsere Sohlen setzt wärmende Reize frei, stärkt so zusätzlich den Kreislauf und beugt gegen unangenehme Muskel-, Sehnen- oder Rückenverletzungen vor. Auch wirkt das Barfußgehen auf kalt-nassen Untergründen (Schnee, kalte Flussläufe oder kalte Steine) entgegen der verbreiteten Annahme sogar erkältungslindernd und wird oft in der Erkältungstherapie eingesetzt.  

2. Muskeltraining gegen Venenbeschwerden

Durch das regelmäßige Barfußgehen wird die gesamte Fußmuskulatur trainiert, die Fußwölbung gewinnt an Kraft und Halt. Die Füße können so ihre Stoßdämpfer-Funktionalität besser erfüllen und damit die Bandscheiben und Wirbelgelenke entlasten. Daher wirkt das Gehen ohne Schuhe auch oft gegen versteifte Wirbel und unangenehme Wirbelblockaden. Auch wird Barfußgehen erfolgreich in der Therapie von Venenproblemen - zum Beispiel Krampfadern - eingesetzt. Denn durch die Massage an den empfindlichsten Punkten am Fuß, werden Reflexzonen und Faszien gestärkt und aktiviert, was wiederum ein tolles Wadenmuskeltraining ist. 

3. Gesunde Gelenke für Hobby-Läufer

Auch Joggern wird eine Trainingserweiterung um ein paar Barfuß-Einheiten wärmstens ans Herz gelegt. Denn Untersuchungen ergeben, dass Läufer mit (zu) festem Schuhwerk dreimal häufiger verletzen als mit Barfuß- oder gar keinen Laufschuhen. Besonders anfällig sind Läufer demnach für unschöne Gelenkschäden an Hüfte, Knie und Rücken, welche durch schlecht oder kaum gedämpfte Laufschuhe ausgelöst werden. Lieber einmal mehr barfuß auf Wiesen joggen oder sich vom Fachmann mit Minimal-Schuhen für die Lieblings-Laufstrecke ausstatten lassen, als sich immer wieder in die engen, fiesen Schuhe zu zwängen. 

4. Koordination bei Kindern

Bei Kindern ist der Gesundheits-Faktor des Barfußgehens sogar noch größer: Es fördert die Bildung einer gesunden Fußwölbung und verringert so nachhaltig das Risiko an deformierten Füßen zu erkranken. Senk-, Spreiz- oder Plattfüßen wird so nicht der Hauch einer Chance gegeben. Auch läuft bei Kindern die gesamte Koordination ihres kleinen Körpers über die Füße. Barfußgehen und entsprechende Gymnastik stärken die Koordination bereits in jungen Jahren und fördern so eine gesunde Entwicklung Ihres Kindes. 

Doch was zu viel ist, ist zu viel: Sie sollten ein gutes Mittelmaß finden zwischen dem Gehen mit oder ohne Schuhe. Zu viel Barfußlaufen kann ebenso schädlich sein, wie sich zu oft in enge Schuhe zu quetschen. Gerade auf harten Untergründen können Überlastungen der Fußmuskulatur auftreten. Und das würde sehr schmerzhaft für Sie ausgehen. Eine gesunde Balance ist hier also das A und O. Denken Sie aber dennoch daran, die Schuhe ab und zu mal im Schuhschrank zu lassen. Irgendwann werden Sie es sich selbst danken!

Autor:
Leonie Panzer

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